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Saly Wolf

Name seit 1938
Louis Wolf

Geburtsdatum und -ort
29. April 1902 in Neidenstein

Sterbedatum und -ort
6. April 1999 in Toronto

Beruf
Kaufmann, Metzger

Wohnadresse in Sinsheim und den Stadtteilen (heutige Nummerierung)

  • 1935 bis 1938: Sinsheim, Muthstraße 13

Biografie

Saly Wolf war der Sohn des Neidensteiner Kaufmanns Bernhard Wolf und der Emma Wolf geb. Weißenburger aus Horkheim. Bernhard Wolf starb 1938 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Waibstadt begraben. Die Familie war schon im 18. Jahrhundert in Neidenstein ansässig und nahm 1809 den Familiennamen Wolf an.

Nach Abschluss der Volksschule trat Saly Wolf in das Viehhandelsgeschäft seines Vaters ein. 1926/27 übernahm er die Viehhandlung ganz. Nach deren Aufgabe 1933 arbeitete Saly Wolf als Reisender für Lederabfälle und Schuhmacherbedarfsartikel in Mannheim bei der Großhandlung von David Kaichen, der mit seiner Schwester Betty verheiratet war. In Neidenstein gehörte er dem Gesangs- wie auch Sportverein an und betätigte sich als Schiedsrichter.

Saly Wolf heiratete am 21. August 1935 in Neidenstein Hildegard Adler aus Sinsheim. Sein Umzug nach Sinsheim gelang trotz des Zuzugsverbots für Juden vom gleichen Monat, und er half neben seiner Arbeit als Vertreter der Firma des Schwagers zudem im Weinhandelsgeschäft seiner Schwiegermutter Berta Adler in der Muthstraße 13. 1936 machte er sich dort mit einem Handel in Lederabfällen und Schuhmacherbedarfsartikeln selbstständig. Saly Wolf verließ am 1. Juni 1938 von Hamburg aus Deutschland und zog in die USA zu seinem Cousin Louis Kahn, dessen Frau Hedwig für ihn bürgte. Als letzten Wohnort in Deutschland gab er Sinsheim an.

Am 28. September 1938 stellte Saly Wolf einen Einbürgerungsantrag und nannte sich jetzt Louis, da Sal(l)y in den USA ein Mädchenname war. Seine Frau folgte ihm im Mai 1939. Anfangs war es schwierig gewesen, neben dem Visum in den USA jemanden zu finden, der für Hildegard Wolf bürgen würde. Louis Wolf arbeitete zunächst in einer Teeverpackungsfirma, dann als Vertreter in der Fleischbranche. Schließlich eröffnete er in Queens Village, New York, eine Metzgerei. Gelernt hatte er dieses Handwerk von den Brüdern Otto und Arthur Heumann. Otto Heumann war mit Ruth Bauer aus Sinsheim verheiratet.

1942 bzw. 1947 wurden Louis und Hildegard Wolf Eltern von zwei Söhnen, Bernard und William. Im August 1946 kam seine Mutter Emma Wolf von Marseille aus über Houston, Texas, zu ihnen. Sie hatte die Deportation nach Gurs und in andere Lager überlebt. Emma Wolf setzte auf der "Julia P Shaw", einem sogenannten "Liberty Ship", das der US-Armee als einfaches Frachtschiff diente, über. Sie starb 1954.

Seine Schwester Betty Kaichen sowie ihre zwei Söhne Leo und Hans wurden ebenfalls nach Gurs deportiert. Betty wurde 1942 in Auschwitz ermordet. Ihr Mann David Kaichen war bereits 1934 gestorben. Die beiden Söhne überlebten, weil sie in Frankreich versteckt worden waren. Sie konnten mit einer Gruppe jüdischer Kinder mit Hilfe des United States Committee for the Protection of European Children 1941 auf dem Schiff Mouzinho in die USA einreisen. 

Louis Wolf war in Neidenstein jüdisch-orthodox erzogen worden, ging aber in Amerika nicht mehr in eine Synagoge. Die Familie hielt die Feiertage ein, lebte aber ansonsten nicht religiös. Nach dem Tod seiner Frau Hildegard zog Louis Wolf zu seinem älteren Sohn Bernard nach Toronto, wo er im April 1999 starb. David Wolf schrieb in seinen Erinnerungen an seinen Großvater, dass Louis Wolf sich Englisch beibrachte, indem er jeden Tag versuchte, die New York Times zu entziffern. Noch im hohen Alter erinnerte sich Louis an die Lieder seiner Jugend, am liebsten sang er: "Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren".

Quellen und Literatur

  • Stadtarchiv Sinsheim, SNH A 783.
  • Stadtarchiv Mannheim zu Familie Kaichen.
  • Generallandesarchiv Karlsruhe, 480 Nr. 33100.
  • Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99/001 Bü 137.
  • Standesamt Neidenstein, Heiraten 1935, Nr. 3.
  • www.ancestry.com: Schiffsliste, Einbürgerungsantrag, US Census 1950.
  • Brigitte Brändle/Gerhard Brändle: Jüdische Kinder im Lager Gurs. Gerettete und ihre Retter*innen. Fluchthilfe tut not – eine notwendige Erinnerung, Karlsruhe 2020.
  • United States Holocaust Memorial Museum, Database of Holocaust Survivor and Victim Names.

Zur Datenbank

  • Jewish children prepare to embark on the SS Mouzinho, 1941, RG-60.7107, accessed at United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of American Jewish Joint Distribution Committee (JDC) Archives.

Zur Datenbank

  • Berichte und Unterlagen des Sohnes Bernard Wolf, Toronto, und des Enkels David Wolf.

Bildnachweise

  • Privatbesitz

Autorin

Wiltrud Flothow