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Moritz Ledermann

Geburtsdatum und -ort
19. März 1865 in Weiler

Sterbedatum und -ort
6. November 1940 im Internierungslager Gurs, Frankreich

Beruf
Lederwarenhändler

Wohnadressen in Sinsheim und den Stadtteilen (heutige Nummerierung)

  • 1898 bis 1911: Sinsheim, Bahnhofstraße 30 (alte Nummerierung)
  • 1911 bis 1940: Sinsheim, Muthstraße 11

Biografie

Moritz Ledermann wurde am 18. März 1865 in Weiler geboren. Seine Eltern waren der Weilerer Kaufmann und Schutzbürger Salomon Ledermann (31. Januar 1833 bis 10. August 1889) sowie Lena Ledermann geb. Weil (16. März 1843 bis 19. September 1907) aus Ittlingen. Laut dem Randvermerk im Standesbuch nahm Moritz Ledermann am 30. Dezember 1938 den (Zwangs)Vornamen "Israel" an. Dieser Eintrag ist bis heute trotz gesetzlicher Verordnung nicht gestrichen! Lena Weil war die zweite Ehefrau des Salomon Ledermann. Die Heirat fand am 15. Juni 1864 in Weiler statt. Moritz Ledermann hatte insgesamt sieben Geschwister, von denen nur drei das Erwachsenenalter erreichten.

1888 arbeitete Moritz Ledermann als Commis in Speyer in der Schuh- und Schäftefabrik des Baruch, genannt Bernhard, Roos, ging aber 1889 nach Weiler zurück. Er heiratete am 29. Juli 1898 in Grötzingen Fanny Sinauer und zog zwei Tage später mit ihr nach Sinsheim in das Haus des Tierarztes Diersbach (Bahnhofstraße 30), das dann Gustav Weil kaufte. Moritz Ledermann betrieb in diesem Haus auch seinen Lederhandel. Die Eintragung des Geschäftes in das Firmenregister erfolgte am 19. September 1898. Im selben Jahr versicherte er neben seiner Wohnungseinrichtung das Inventar des Ladens: Lederwaren, Schuhmacherartikel wie Nägel, Hanfwaren, Fäden, Garne, Leisten und Schuhmacherhandwerkszeug im Wert von 8.000 Mark. Die Gesamtversicherungssumme betrug 17.345 Mark.

Die beiden Kinder des Ehepaares Ledermann kamen in Sinsheim zur Welt: Sohn Sallo am 21. April 1899 und Tochter Hedwig am 11. März 1901. Am 12. Januar 1911 kaufte die Familie ein Grundstück in der Muthstraße (Lagerbuch Nr. 239) samt Haus für 23.000 Mark von Ferdinand und Siegmund Oppenheimer, wohin sie Wohnsitz sowie Geschäft verlegte. 1928 und auch 1933 gehörte Moritz Ledermann dem Synagogenrat der jüdischen Gemeinde in Sinsheim an.

Zeugen sagten nach dem Krieg aus, dass Moritz Ledermann mit seinem Ledergroßhandel erfolgreich war. Er bekam jedoch ab 1933 die Boykottmaßnahmen gegen jüdische Geschäftsinhaber deutlich zu spüren, sodass laut Handelsregisterauszug die Lederhandlung zum Jahresende 1937 erlosch. 1938/1939 musste Moritz Ledermann wie auch die anderen jüdischen Einwohner Schmuck, Gold, andere Wertsachen und seinen Rundfunkapparat von Telefunken abliefern, ebenso 15.500 Reichsmark als Judenvermögensabgabe bezahlen, die auf 25% des Vermögens festgesetzt worden war. Er wurde am 22. Oktober 1940 zusammen mit seiner Frau von Sinsheim aus nach Gurs deportiert. Es erfolgte eine penible Erfassung und Versteigerung des Wohnungsinhaltes. Der Erlös von 4.500 Reichsmark wurde auf ein Sonderkonto bei der Bezirkssparkasse Sinsheim eingezahlt. Den in der Wohnung befindlichen Kassenschrank, in dem laut der eidesstattlichen Erklärung von Sallo Ledermann Wertpapiere lagen, entfernte man. Das Restguthaben der Eheleute Ledermann in Höhe von 9.655 Reichsmark wurde 1941 an das Landratsamt Sinsheim zugunsten des Reiches eingezogen, überwiesen und das Haus am 25. November 1942 auf das Deutsche Reich überschrieben. Moritz Ledermann starb am 6. November 1940 im Lager Gurs, seine Frau Fanny am 20. Februar 1945 in Camp Cornil Rabès (Frankreich). Sein Sohn Sallo war 1938 in die USA ausgewandert, seine Tochter Hedwig, sein Schwiegersohn Wilhelm Wertheimer und sein Enkel Otto Wertheimer wurden 1942 bzw. 1944 in Auschwitz ermordet.

Quellen und Literatur

  • Stadtarchiv Sinsheim, SNH A 54; SNH B 190; SNH B 558; Dc M Juden 1270 (Altsignatur Stadtmuseum); Geburts-Hauptregister der Gemeinde Weiler, Amtsgerichts Sinsheim, für das Jahr 1868, Nr. 2.
  • Generallandesarchiv Karlsruhe, 377 Nr. 19022; 480 Nr. 15139.
  • Standesamt Grötzingen, Heiratsregister 1898, Nr. 19.
  • Der Landbote Nr. 93 vom 6. August 1898; Nr. 115 vom 27. September 1898; Nr. 7 vom 17. Januar 1911.
  • www.ancestry.com: Gesinderegister Speyer.

Bildnachweis

  • Generallandesarchiv Karlsruhe, 377 Nr. 19022

Autorin

Wiltrud Flothow