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Hedwig Wertheimer

Geburtsname
Hedwig Ledermann

Geburtsdatum und -ort
11. März 1901 in Sinsheim

Sterbedatum und -ort
August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz

Wohnadressen in Sinsheim und den Stadtteilen (heutige Nummerierung)

  • 1901 bis 1911: Sinsheim, Bahnhofstraße 30 (alte Nummerierung)
  • 1911 bis 1931: Sinsheim, Muthstraße 11

Biografie

Hedwig Ledermann wurde am 11. März 1901 in Sinsheim geboren. Ihre Eltern waren der Lederhändler Moritz Ledermann und Fanny Ledermann geb. Sinauer. Hedwig Ledermann besuchte die Realschule Sinsheim und verließ sie im Sommer 1917 mit dem damals möglichen Abschluss nach Klasse 10. Einen Beruf erlernte sie nicht. Wie ihr Bruder Sallo Ledermann war sie aktives Mitglied des 1926 neu gegründeten Tennisclubs Sinsheim. Hedwig Ledermann heiratete am 11. Mai 1931 in Sinsheim den 11 Jahre älteren Kaufmann Wilhelm Wertheimer aus Mannheim, der am 8. Juli 1890 in Kehl als Sohn der Eheleute Josef Wertheimer und Mina Wertheimer geb. Bodenheimer geboren war. Im Aufgebot wurde vermerkt, dass sie sich am 25. März 1931 einen Reisepass ausstellen ließ und die badische Staatsangehörigkeit besaß. Der gemeinsame Sohn Otto wurde am 5. Februar 1932 in Mannheim geboren.

Die Familie wohnte in Mannheim (Richard-Wagner-Straße 36). Am 22. Oktober 1940 wurden die Wertheimers wie die anderen Juden aus Baden nach Gurs deportiert. Hedwig Wertheimer und ihr Sohn Otto kamen am 15. Juni 1941 schließlich nach Marseille in das "Hotel Bompard", einem Auswandererinternierungslager für Frauen und Kinder. Die Bedingungen hier waren besser als in Gurs. Ihr Bruder Sallo Ledermann hatte dies mit Einsatz von etlichem Geld von Amerika aus erreicht. Hedwig Wertheimer kam so auch in Besitz des nötigen französischen Ausreisevisums. Verhandlungen über die Erteilung eines amerikanischen Einreisevisums liefen. Der Polizeisekretär des Vichy-Regimes machte 1942 durch die Annulierung von Ausreisevisen jegliche Auswanderung unmöglich. Er ließ auf Befehl der Deutschen 10.000 Juden – zuerst die ausländischen – festnehmen. Am 17. August 1942 kam Hedwig Wertheimer mit ihrem Mann über das Sammellager Drancy mit Transport Nr. 20 nach Auschwitz. Beide wurden dort ermordet. Das Amtsgericht Mannheim erklärte sie 1949 für tot und setzte das Todesdatum der gesamten Familie auf den 31. Dezember 1944 an.

Otto Wertheimer fand Unterschlupf in verschiedenen Heimen. Eine französische Kinderhilfsorganisation brachte ihn mit drei anderen Kindern aus Mannheim, darunter seinem Cousin Fritz Löbmann, in ein Kinderheim in Izieu. Dort lebte er mit einer falschen Identität als Octave Wermet. Am Gründonnerstag, den 6. April 1944, veranlasste der Lyoner Gestapo-Chef Klaus Barbie eine Razzia in dem Kinderheim Izieu. Die vier Jungen aus Mannheim und 40 weitere Kinder wurden mit ihren Betreuern verhaftet. 34 von ihnen deportierte man mit Convoi Nr. 71 am 13. April 1944 über Drancy nach Auschwitz und schickte sie unverzüglich in die Gaskammern. Von den 1.500 Menschen allen Alters dieses Transports überlebten nur 128. Otto wurde 12 Jahre alt, seine Mutter 41 Jahre.

In Mannheim gibt es für Hedwig, Wilhelm und Otto Wertheimer Stolpersteine.

Quellen und Literatur

  • Stadtarchiv Sinsheim, SNH A 823; Geburts-Hauptregister der Gemeinde Sinsheim, Amtsgerichts Sinsheim, für das Jahr 1901, Nr. 17; Heirats-Hauptregister der Gemeinde Sinsheim, Amtsgericht Sinsheim, für das Jahr 1931, Nr. 10; Sammel-Akten zum Heirats-Hauptregister Sinsheim 1930-1934 (Zu Reg.-Nr. 10).
  • Generallandesarchiv Karlsruhe, 480 Nr. 32228; 480 Nr. 28628.
  • Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99-001 Bü 132.
  • Arolsen Archives, Transport zum Kl Auschwitz am 17.08.1942; DL-Drancy nach KL Auschwitz 13.4.44, 29.4.44.

Zur Datenbank, Dokument 1Zur Datenbank, Dokument 2

  • Déporté·e·s de Lyon et sa région. Histoire des jeunes victimes juives de la Shoah.

Zur Datenbank

  • Bundesarchiv Koblenz, Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933‑1945.

Zum Gedenkbuch

  • MARCHIVUM, Stolpersteine in Mannheim

Zu Dokument 1Zu Dokument 2Zu Dokument 3

  • Beate Klarsfeld/Serge Klarsfeld: Endstation Auschwitz. Die Deportation deutscher und österreichischer jüdischer Kinder aus Frankreich. Ein Erinnerungsbuch, Köln/Weimar/Wien 2008.
  • Sylvie Orsini: Etrangères indésirables: les centres d'internement féminin à Marseille (1940-42), in: Robert Mencherini (Hrsg.): Provence-Auschwitz. De l'internement des étrangers à la déportation, 1939-1944, Aix-en-Provence 2008, S. 39-52.
  • TC Rot-Weiß Sinsheim e. V. (Hrsg.): 50 Jahre TC Rot-Weiß Sinsheim e. V., Sinsheim 1977.

Bildnachweise

  • Stadtarchiv Sinsheim
  • Gérard Panczer

Autorin

Wiltrud Flothow