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Fanny Ledermann

Geburtsname
Fanny Sinauer

Geburtsdatum und -ort
6. Juni 1871 in Grötzingen

Sterbedatum und -ort
20. Februar 1945 im Centre d'hébergement de Rabès-par-Cornil, Frankreich

Beruf
Hausfrau

Wohnadressen in Sinsheim und den Stadtteilen (heutige Nummerierung)

  • 1898 bis 1911: Sinsheim, Bahnhofstraße 30 (alte Nummerierung)
  • 1911 bis 1940: Sinsheim, Muthstraße 11

Biografie

Fanny Sinauer wurde am 6. Juni 1871 in Grötzingen geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Moritz (Marx Loew) Sinauer und Freda bzw. Frieda Odenheimer. Die Eltern hatten am 30. Januar 1869 in Grötzingen geheiratet. Fanny Sinauers Vater war 1898 Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Grötzingen. Sie heiratete am 29. Juli 1898 in Grötzingen den in Weiler wohnhaften Lederhändler Moritz Ledermann. Die Trauung durch den Rabbiner fand zwei Tage später in Heidelberg statt. Kurz darauf meldete Moritz Ledermann im "Landboten" die Verlegung seines Geschäftes von Weiler nach Sinsheim, und am 19. September 1898 erfolgte die Eintragung ins Firmenregister. Fanny Sinauer und Moritz Ledermann hatten zudem am Tag der Trauung in Grötzingen einen Ehevertrag geschlossen. Jeder von ihnen brachte 100 Mark zur Gemeinschaft ein und schloss alles andere Beibringen von Schulden und Vermögen von der Gemeinschaft aus.

In Sinsheim kamen ihre beiden Kinder zur Welt: Sohn Sallo am 21. April 1899 und Tochter Hedwig am 11. März 1901. Die Familie wohnte in Sinsheim zuerst im Erdgeschoß des Hauses von Gustav Weil (Bahnhofstraße 30). Dort betrieb Moritz Ledermann auch seinen Lederhandel. 1911 kaufte die Familie ein Grundstück in der Muthstraße (Lagerbuch Nr. 239, Muthstraße 11) von Ferdinand und Siegmund Oppenheimer. Darauf stand ein zweistöckiges Wohnhaus mit Kniestock, Waschküche und zwei gewölbten Kellern. In diesem Haus wohnten Fanny Ledermann und ihr Mann bis zu ihrer "Ausweisung" oder "Evakuierung" nach Gurs (Südfrankreich) durch die Gestapo am 22. Oktober 1940, wie die Meldebestätigung der Stadtverwaltung Sinsheim aus dem Jahr 1958 belegt. Moritz Ledermann verstarb nicht einmal einen Monat später am 6. November 1940 in Gurs.

Fannys weiterer Weg war lange unklar. Am 15. Juni 1941 wurde sie aus dem Lager Gurs nach Marseille in das Durchgangslager "Hotel Bompard" verlegt: "Befreit", wie es in einer Bescheinigung der Unterpräfektur D'Oloron von 1958 über Fanny Ledermanns Internierungsaufenthalt in Gurs heißt. Ihrem 1938 in die USA ausgewanderten Sohn Sallo Ledermann war es mit Bezahlung vieler Dollars gelungen, seine Mutter, seine Schwester Hedwig sowie deren Mann und Sohn aus Gurs herauszuholen. Die Hoffnung auf Befreiung und Auswanderung zerschlug sich nach der Besetzung Marseilles durch die Deutschen. Während Fanny zuerst in das Lager Noe und im März 1943 in das Hospiz de Rabès in Cornil kam, wurde Hedwig mit ihrer Familie verschleppt und Sallo hörte nie wieder etwas von ihnen. Wie Letzterer 1959 voller Empörung schrieb, handelte es sich weder in Marseille noch in Rabès um Aufenthaltsorte auf einer Erholungsreise, sondern um Lager. Fanny starb am 20. Februar 1945 in Rabès. Ihre Tochter Hedwig, ihr Schwiegersohn Wilhelm Wertheimer und ihr Enkel Otto Wertheimer wurden 1942 bzw. 1944 in Auschwitz ermordet.

Sallo Ledermann veranlasste nach dem Krieg die Umbettung seiner Mutter von Cornil in ein Doppelgrab neben ihrem Mann auf dem Friedhof in Gurs. Ein Grabstein erinnert an seine Eltern.

Quellen und Literatur

  • Generallandesarchiv Karlsruhe, 377 Nr. 19023; 480 Nr. 28628.
  • Der Landbote Nr. 115 vom 27. September 1898.

Bildnachweis

  • Generallandesarchiv Karlsruhe

Autorin

Wiltrud Flothow