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Erna Kohn

Geburtsdatum und -ort
20. Januar 1904 in Königshofen

Sterbedatum und -ort
1. Oktober 1995 in Queens, New York

Beruf
Kindergärtnerin, Stickerin

Wohnadresse in Sinsheim und den Stadtteilen (heutige Nummerierung)

  • 1906 bis 1940: Sinsheim, Hauptstraße 102

Biografie

Erna Kohn war das jüngste Kind der Eheleute Max Kohn und Emilie Kohn geb. Blum. Als die Familie 1906 von Königshofen nach Sinsheim zog, war sie gerade zwei Jahre alt. Obwohl sie kränklich war, besuchte sie die Realschule Sinsheim und verließ sie 1920 mit der Prüfungsgesamtnote "gut". Nach dem Schriftlichen wurde sie wie alle Schüler auch mündlich geprüft. Hier legte man ihr in Französisch einen Text aus "Fleurs de l'Historie de France" vor, in Englisch einen aus Chamber's "History of England". Diese Texte musste sie lesen, übersetzen und Grammatikfragen dazu beantworten. Zudem wurde sie in Geschichte (Französische Revolution), Mathematik (allgemeine quadratische Gleichung), Chemie (Berechnung Beispiel Salzsäure) geprüft. Als künftigen Beruf gab sie an: "Haushalt zu Haus".

Als einziges der Kinder Kohn wohnte sie noch 1940 in Sinsheim bei ihren Eltern und unterstützte die beiden 75 bzw. 69 Jahre alten Menschen, soweit sie konnte. Sie erlebte mit ihnen die immer bedrohlich werdenden Boykottmaßnahmen und die Reichspogromnacht, in der der inzwischen geschlossene Laden ihres Vaters demoliert wurde. Am 22. Oktober 1940 erfolgte die Deportation der Familie nach Gurs, wohin auch ihre Schwester Luise mit ihrem Mann Max Palm und ihrer Tochter Ruth verschleppt worden war. Im März 1941 kamen sie alle in das Lager Rivesaltes, wo ihre Mutter im August 1941 an den Entbehrungen der Lagerhaft starb. Erna blieb bei ihrem Vater im Lager bis zu seinem Tod im Dezember 1941.

Im Februar 1942 begleitete sie ihre Schwester Luise Palm nach Marseille, um Abschied von deren Tochter Ruth zu nehmen. Ruth Palm konnte mit Hilfe von amerikanischen Quäkern in die USA gebracht werden unter der Bedingung, dass die Frauen nicht untertauchten, sondern nach Rivesaltes zurückkehrten. Dort blieb Erna Kohn bis November 1942, dann kam sie nach Coteau Fleuri, Le-Chambon-sur-Lignon, Haute-Loire, in ein Heim der Cimade, einem protestantischen Verein zur Flüchtlingshilfe. Im März 1944 gelang Erna mit Hilfe eines Missionars die Flucht in die Schweiz. Ihre Schwester Luise jedoch wurde im August 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

1947 wohnte Erna Kohn in einem Flüchtlingsheim in Breganzone. Am 26. Mai 1947 reiste sie mit einem in Zürich ausgestellten Pass als "stateless" in die USA ein. Auf der Schiffsliste wurde ihr Beruf als Lehrerin angegeben. Als Kontakt in Deutschland gab sie "niemand" an, als Reiseziel ihren Bruder Richard in Sunny Side, Long Island, New York. Erna Kohn wurde 1953 eingebürgert. Sie arbeitete dann als Büroangestellte  und wohnte in New York, 37-76 62nd Street Woodside 77. Sie starb am 1. Oktober 1995 in Queens, New York.

Quellen und Literatur

  • Stadtarchiv Sinsheim, SNH A 823.
  • Archiv des Wilhelmi-Gymnasiums Sinsheim, Prüfungen der Oberrealschule.
  • Generallandesarchiv Karlsruhe, 235 Nr. 15152; 480 Nr. 7100; 480 Nr. 9486/1.
  • Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99-001 Bü 161.
  • Arolsen Archives, Akte von Cohn, Erna, geboren im Jahr 1904, 06030101 033.424.

Zum Dokument

  • www.ancestry.com: Schiffsliste (Schiff Sobiesky), Einbürgerung USA, Dokument Schiffsagent, US Sozialversicherungsindex.
  • Brigitte Brändle/Gerhard Brändle: Jüdische Kinder im Lager Gurs. Gerettete und ihre Retter*innen. Fluchthilfe tut not – eine notwendige Erinnerung, Karlsruhe 2020.
  • Patrick Canabel: La Maison sur la montagne. Le Coteau fleuri, 1942-1945. Ici la CIMADE a sauvé 150 juifs et antinazis, Paris 2019.
  • Erzählungen von Ruth Barrack geb. Palm (Nichte Erna Kohns) sowie ihr Bericht in der jüdischen Gemeinde in Tarrytown, N. Y., 2005.

Bildnachweis

  • Stadtarchiv Sinsheim

Autorin

Wiltrud Flothow